Ü-50 und nun?


Ü-50 und nun?
Es ist kein positiver Satz. Er steckt voller Vorurteile und Annahmen und für ein unterstellt selbstverschuldetes Schicksal: “Da war etwas schief gelaufen/ da war etwas im Argen/ der Typ hat seine Chancen nicht genutzt”.
Aktuelle Statistiken ergeben tatsächlich ein klares Bild. Die Arbeitslosigkeit unter den Ü-50ern ist in den letzten Jahren wieder gestiegen. Waren es im Jahr 2008 noch 43.445 Personen, so stiegen die Zahlen im Jahr 2016 auf 99.0000 Betroffene. Damit war die Gruppe der Ü-50er mit einem Anstieg von 128% die am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffene Gruppe. Zum Vergleich: Bei Jugendlichen stieg die Arbeitslosigkeit um 30%, bei Menschen zwischen 25 und 49 Jahren um 59%. Zudem sind die Ü50-er im Vergleich zu jüngeren Zielgruppen zudem überproportional stark von “verfestigter” Arbeitslosigkeit, bzw. Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Bei allem statistischen Übel darf man hier nicht vergessen, dass die jetzt 50 - 64-Jährigen noch allesamt geburtenstarke Jahrgänge waren und die Geburtenrate danach stark eingebrochen ist. Sie stellen also aktuell die größte Bevölkerungsgruppe dar.
Zudem spielt das nun später angesetzte Renteneintrittsalter von 67 Jahren eine große Rolle und verzerrt die Statistik. Dennoch: Dies relativiert die großen Zahlen nicht einmal ansatzweise.
Offenheit wird durch direkten Augenkontakt transportiert. Selbstbewusstsein durch einen festen Händedruck, Sicherheit durch eine lockere und wenig angespannte Sitzposition. Die Hände sollten gelassen auf dem Tisch oder den Knien ruhen, sie sollten nicht wild in der Luft herumfuchteln. Schau es dir bei Angela Merkel ab! Auch sie hatte einen Coach, der sie in ruhiger Handhaltung geschult hat. Wie sonst wäre es wohl zur allgemein bekannten “Raute” gekommen? Du solltest dich allgemein möglichst gelassen und ruhig verhalten. Vermeide nervöses Herumrutschen auf deinem Stuhl, halte deine Füße still. Fahr dir möglichst nicht ins Gesicht oder durch die Haare, beides lässt dich nervös und verlegen, ja unsicher wirken. Versuche, aufrecht zu sitzen, aber nicht zu statisch. Zieh einfach den Bauchnabel ein, schon ist deine Haltung gerade. Für den Fall, dass du dich nicht auf dein ureigenes Selbstvertrauen gepaart mit einer möglichst ruhigen Haltung verlassen willst, haben wir hier für dich einige grundlegende Tipps zusammengetragen:
Ursachen
Über die Ursachen wird nicht unbedingt gerätselt. Klar ist, dass unser Arbeitsrecht ein zweischneidiges Schwert ist und ältere Mitarbeiter über die Sozialauswahl im Rahmen des Kündigungsschutzgesetzes schützt. Demnach sind jüngere Mitarbeiter vorzugsweise zu kündigen, wenn es denn eine Wahl und gewisse Vergleichbarkeit gibt. So schön dies für den Ü50-er in einem festen Arbeitsverhältnis ist, so übel ist die Regelung für alle, die in diesem Alter nach einem Anstellungsverhältnis suchen. Wer will schon jemand anstellen, den er nach Beendigung der Probezeit kaum noch kündigen kann?
Ebenso stellen sich tarifliche Regelungen einer problemlosen Sofortanstellung in den Weg. So erhält eine Erzieherin mit 30 Jahren Berufserfahrung gemäß dem TVÖD einen sehr viel höheren Lohn, als ein Berufseinsteiger. Neben den tariflichen Regelungen gibt es natürlich noch die persönlichen Schranken. Wenn ein Bewerber Ü50 eine gewisse Karrierestufe erreicht hat, wird es für ihn schwer sein in einer niedrigen Karrierestufe, zu einem geringen Gehalt neu anzufangen.
Schließlich ist die fortschreitende Digitalisierung ein Punkt, der auch die Ü50er hart trifft. Wer heute nicht ohne Probleme mit einem PC umgehen kann und gängige digitale Kommunikationswege nicht einwandfrei beherrscht, der ist in vielen Branchen nicht mehr vermittelbar. Usw. usw. die Reihe der Gründe ist endlos und die Statistiken bestätigen die Eingangsthesen: “Da war etwas schief gelaufen/ da war etwas im Argen/ der Typ hat seine Chancen nicht genutzt”. Was also tun?
Nun könnte man sagen: Es hat alles keinen Sinn, ich freu mich über das 2019 neu in kraft getretene Teilhabegesetz und warte auf meine Rente. Könnte man. Man könnte aber auch sagen: Ich bin ein flexibler Typ! Mein Alter hat Vorteile, ich bin erfahren und habe viel erlebt. Das kann ich weitergeben! Ich bin nun 50 und werde, da ich zur bisher gesündesten Generation gehöre, schätzungsweise knappe 90 Jahre alt. Damit stehe ich mitten im Leben und weigere mich, als “Alt” zu gelten. Ich werde aus den nächsten Jahren etwas machen!
Unsere Erfahrung aus vielen Vorstellungsgesprächen zeigt: Auf die Einstellung kommt es an und ganz besonders in Fragen des Alters.
Wenn Sie sich positiv und energiegeladen, motiviert und flexibel zeigen, wird ihr Alter schnell in den Hintergrund rücken und all die Vorzüge, die ihre Erfahrung mit sich bringt, werden den Raum einnehmen. Seien Sie sich bewusst: Sie haben Erfahrung. Sie können diese Erfahrung weitergeben. Sie haben einen stabilen Hintergrund, Ups and Downs liegen in der Vergangenheit. Sie können Situationen viel gelassener beurteilen. Sie haben Menschenkenntnis.
Lebenserfahrung ist ein Faktor, der viel unterschätzt wurde aber zunehmend an Bedeutung gewinnt. Suchen Sie gezielt nach Berufsfeldern, in denen es auf eben diese verstärkt ankommt. Der Vertrieb z.B. bietet lebenserfahrenen Querköpfen viel Entfaltungsspielraum. Hier kommt es viel weniger auf Hardskills als auf Softskills, nämlich Ideenreichtum, Erfahrung und Menschenkenntnis an. Auch im Sozialen gibt es unzählige Stellen, die gerade älteren Bewerbern offen stehen. Das Arbeitsamt bietet hier diverse Umschulungsmöglichkeiten, auch wird eine solche auf Grund der Lebenserfahrung insbesondere bei Müttern mit vielen Kindern um einiges verkürzt. Auch wir von Primestaff unterstützen Sie gern, wo wir können. Neben persönlichem Coaching und Hilfe zur Neuorientierung und Chancen-Evaluierung bieten wir mit unseren verschiedenen Zeitarbeitsmodellen Chancen, die Sie nutzen sollten. So können Sie im Rahmen des Try&Hire einen Betrieb für 3 Monate testen, sich beweisen und unverbindlich gucken, ob die Position und das Team zu Ihnen passt. Danach entscheiden Sie gemeinsam mit dem eventuellen Arbeitgeber, ob aus den drei Monaten ein langfristiges Arbeitsverhältnis wird. Schließlich bieten wir Ihnen die Möglichkeit, im Rahmen der Direktvermittlung direkt für Sie auf die Suche zu gehen, und das unverbindlich und kostenlos. Wir versuchen, die Lücken und Möglichkeiten für Sie aufzuspüren, an die Sie evt. noch nicht gedacht haben. Versuchen Sie es! Alles was wir von Ihnen erwarten, ist eine positive Grundhaltung! Mit einer solchen haben wir bisher fast jeden Kandidaten glücklich vermittelt.


wir coachen dich gern!